Teilqualifizierungen verständlich erklärt:
Ihre Fragen, unsere Antworten 

Ihre Fragen zu Teilqualifizierungen (TQ) – Definitionen, Ablauf, Vorteile

Teilqualifizierungen bieten Menschen ohne Berufsabschluss neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt – praxisnah, flexibel und anerkannt. In unseren FAQ beantworten wir kompakt und verständlich die häufigsten Fragen rund um das Qualifizierungsinstrument: Was genau ist eine TQ? Für wen eignet sie sich? Wie läuft sie ab, wie lange dauert sie, und welchen Nutzen bringt sie für Teilnehmende und Unternehmen? Ob TQplus, TQdigital oder klassische Formate – hier finden Sie alle wichtigen Informationen auf einen Blick.

Nutzen Sie unser Wissen, um fundierte Entscheidungen zu treffen – ob als Bildungsträger, Unternehmen oder interessierte Person.

Was ist eine Teilqualifizierung?

Eine Teilqualifizierung ist ein flexibles Weiterbildungsangebot für Erwachsene über 25 Jahren, die keinen (verwertbaren) Berufsabschluss haben. Dabei wird ein anerkannter Ausbildungsberuf in mehrere kleinere Lerneinheiten, sogenannte Module oder Teilqualifikationen (TQ), aufgeteilt. Jedes Modul vermittelt praxisnahes Wissen und Fähigkeiten zu einem bestimmten Arbeitsbereich. So können Teilnehmende schrittweise berufliche Kompetenzen aufbauen und direkt im Arbeitsalltag anwenden. Mehrere Teilqualifikationen (TQ) können zum Berufsabschluss (Externenprüfung) führen - ein wichtiger Schritt für mehr Jobchancen und Sicherheit im Beruf.

Was ist eine Teilqualifikation?

Eine Teilqualifikation (TQ) ist ein einzelnes Modul innerhalb einer beruflichen Teilqualifizierung. Jede Teilqualifikation vermittelt praxisnahes Wissen aus einem bestimmten Bereich eines anerkannten Ausbildungsberufs, z. B. Buchhaltungskenntnisse. Die Inhalte sind so gewählt, dass sie direkt im Berufsalltag angewendet werden können. Teilqualifikationen bestehen aus theoretischem Unterricht, fachpraktischem Unterricht und einer betrieblichen Qualifizierungsphase (Praktikum). Nach dem Abschluss einer Teilqualifikation erhalten Teilnehmende einen Nachweis über ihre erworbenen beruflichen Qualifikationen in Form eines bundesweit anerkannten Zertifikates der Arbeitgeberinitiative Teilqualifizierung (AGI TQ). Wer mehrere Teilqualifikationen erfolgreich absolviert hat, kann sich im Anschluss zur Externenprüfung anmelden und so einen anerkannten Berufsabschluss erreichen.

Für wen sind Teilqualifizierungen geeignet?

Teilqualifizierungen sind Angebote an Erwachsene ab 25 Jahren ohne (verwertbaren) Berufsabschluss, die bereits im Berufsleben stehen oder standen. Besonders geeignet sind Teilqualifizierungen für Menschen, die bisher als Hilfskraft tätig waren, Menschen mit Migrationshintergrund, Berufsrückkehrer:innen (z. B. nach längerer Elternzeit) und Erwerbslose. Teilqualifizierungen sind eine gute Option für alle, die ihre Berufsbildung nachholen oder eine neue Perspektive auf dem Arbeitsmarkt finden wollen. Durch die Kombination aus Theorie, Praxis und betrieblicher Phase gelingt der (Wieder-)Einstieg besonders einfach.

Wie ist der Aufbau einer Teilqualifizierung?

Eine Teilqualifizierung ist in einzelne Module gegliedert, die sogenannten Teilqualifikationen (TQ). Diese orientieren sich an den Ausbildungsordnungen und Rahmenlehrplänen anerkannter Berufe. Für die folgenden Berufe ist eine Teilqualifizierung möglich
Jede Teilqualifizierung besteht aus 5-8 TQs, die jeweils 2-6 Monate dauern. Teilnehmende erhalten Theorie- und fachpraktischen Unterricht und sammeln Erfahrungen in einem Betrieb. Am Ende jeder Teilqualifikation (TQ) steht eine Kompetenzfeststellung, um die erlernten beruflichen Qualifikationen zu überprüfen. Über den gesamten Zeitraum der Teilqualifizierung werden die Teilnehmenden pädagogisch begleitet. Die Reihenfolge der Module ist dabei flexibel und kann an individuelle Vorkenntnisse und Bedürfnisse angepasst werden – ideal für eine Nachqualifizierung oder um den Berufsabschluss nachzuholen.

Wie lange dauert eine Teilqualifikation (TQ)?

Die gesamte Teilqualifizierung besteht aus ca. 5-8 einzelnen Teilqualifikationen (TQ). Eine Teilqualifikation (TQ) dauert ungefähr 3 bis 6 Monate. Die Dauer hängt vom gewählten Beruf, dem Bildungsträger und dem gewählten Modell ab. Jede Teilqualifikation beinhaltet theoretischen und fachpraktischen Unterricht sowie eine betriebliche Praxisphase, die eng miteinander verzahnt sind. In Teilzeit oder im Rahmen spezieller Programme wie TQplus – z. B. mit zusätzlicher Sprachförderung – kann sich die Laufzeit entsprechend verlängern. Wer alle TQ einer beruflichen Teilqualifizierung nach und nach absolviert, kann über die Externenprüfung einen Berufsabschluss nachholen. Die Teilqualifizierung ist damit flexibel gestaltbar und lässt sich gut an individuelle Lebenssituationen anpassen – z. B. für Alleinerziehende oder pflegende Angehörige.

Wie ist der Ablauf einer Teilqualifikation?

Eine Teilqualifikation (TQ) ist in mehrere Phasen aufgeteilt: Sie beginnt mit theoretischem und fachpraktischem Unterricht bei einem zertifizierten Bildungsträger. Daran schließt sich eine betriebliche Praxisphase an, in der das Gelernte im Arbeitsalltag angewendet wird. Zum Abschluss folgt eine Kompetenzfeststellung (Kenntnisprüfung) – sowohl in Theorie als auch in Praxis – welche mit einem bundesweit anerkannten Zertifikat abgeschlossen wird. Die Dauer einer Teilqualifikation (TQ) beträgt je nach Beruf und Modell rund 3 bis 6 Monate. Während der gesamten Dauer werden die Teilnehmenden pädagogisch begleitet, um den Lernerfolg zu sichern.

Findet am Ende einer Teilqualifikation eine Prüfung statt?

Ja, am Ende jeder Teilqualifikation findet eine sogenannte Kompetenzfeststellung statt. Dabei wird überprüft, ob die Teilnehmenden die vermittelten Inhalte sicher anwenden können – sowohl theoretisch als auch praktisch. Die Kompetenzfeststellung wird von anerkannten Bildungsträgern wie den Bildungswerken der Wirtschaft oder der Fortbildungsakademie der Wirtschaft durchgeführt, teilweise auch von externen Stellen. Die Ergebnisse zeigen, welche Teile der Ausbildungsordnung und des Rahmenlehrplans erfolgreich bearbeitet wurden. Sie werden schriftlich dokumentiert und können für die spätere Zulassung zur Externenprüfung relevant sein. Wer mehrere Teilqualifikationen (TQ) erfolgreich abschließt, kann so Schritt für Schritt ein Berufsbild erlernen und am Ende den Berufsabschluss nachholen – eine gute Möglichkeit der Nachqualifizierung für Menschen über 25 Jahre ohne formale Ausbildung.

Für welche Berufe gibt es Teilqualifizierungen?

Teilqualifizierungen gibt es bereits für viele anerkannte Ausbildungsberufe verschiedener Branchen. Dazu gehören zum Beispiel Berufe aus dem gewerblich-technischen Bereich (Elektro, Metall, etc.) der Logistik, dem Hotel- und Gastgewerbe, der Informatik oder kaufmännische Berufe. Teilqualifizierungen für weitere Berufe sind in Planung. Für diese Berufe ist eine Teilqualifizierung möglich.

Welche Voraussetzungen muss man für eine Teilqualifizierung erfüllen?

An einer Teilqualifizierung kann jeder über 25 Jahren teilnehmen. Für eine Teilqualifizierung sind keine Schul- oder Berufsabschlüsse nötig. Statt Zeugnissen und Abschlüssen zählen viel mehr Motivation, Lernbereitschaft und Interesse am gewählten Berufsfeld. Als Sprachniveau wird mindestens B1 (besser B2) empfohlen, um dem Unterricht gut folgen zu können. Auch erste praktische Erfahrungen in einem Tätigkeitsfeld sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Je nach Teilqualifikation, z. B. in der Lagerlogistik oder Gebäudereinigung, können körperliche Belastbarkeit, Bereitschaft zur Schichtarbeit oder technisches Grundverständnis hilfreich sein. Die Eignung für die angestrebte Teilqualifizierung wird vorab vom Bildungsträger geprüft.

Welchen Abschluss erreicht man mit einer einzelnen Teilqualifikation?

Nach jedem erfolgreichen Abschluss einer Teilqualifikation erhalten Teilnehmende ein bundesweit anerkanntes Zertifikat von einem anerkannten Bildungsträger – zum Beispiel von den Bildungswerken der Wirtschaft oder der Fortbildungsakademie der Wirtschaft. Diese Bescheinigung dokumentiert die erworbenen beruflichen Qualifikationen in einem konkreten Arbeitsbereich sowie die durchlaufenen Berufsbildpositionen. Wer alle Teilqualifikationen (TQ) erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich zur Externenprüfung bei der zuständigen Kammer (z.B. IHK oder HWK) anmelden. Mit dieser Prüfung kann man einen vollwertigen Berufsabschluss nachholen. Die Teilqualifikationen sind damit wichtige Schritte auf dem Weg zu einem Berufsabschluss.

Wo kann man sich über Teilqualifizierungen informieren?

Wer eine berufliche Teilqualifizierung beginnen oder als Unternehmen Mitarbeitende weiterbilden möchte, erhält Unterstützung bei zertifizierten Bildungsträgern wie den Bildungswerken der Wirtschaft und der Fortbildungsakademie der Wirtschaft.  
Das Projekt ETAPP oder die Arbeitgeberinitiative Teilqualifizierung (AGI TQ) beraten individuell – ob zur passenden Teilqualifizierung, zur Umsetzung im Betrieb oder zur Förderung. Auf der ETAPP Website finden Interessierte ausführliche Infos zur Definition, zum Aufbau und zum Ablauf einer Teilqualifizierung, zu den Berufen, die für eine TQ geeignet sind sowie zu Fördermöglichkeiten.

Wer bietet Teilqualifizierungen an?

Teilqualifizierungen werden von zertifizierten Bildungsträgern angeboten, die nach der AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) zugelassen sind. Dazu gehören u. a. die Bildungswerke der Wirtschaft und die Fortbildungsakademie der Wirtschaft. Diese Träger arbeiten eng mit der Bundesagentur für Arbeit, den Jobcentern und dem Arbeitgeberservice zusammen. Sie stellen das pädagogische Konzept und qualifiziertes Lehrpersonal bereit, kümmern sich um Praxisbetriebe für die praktische Phase sowie die Prüfungsorganisation. Je nach Region gibt es unterschiedliche Präsenzangebote. Ergänzend dazu bietet TQdigital eine deutschlandweit einheitliche Lösung mit regelmäßigem Start und Online-Durchführung – ideal für alle, die flexibel lernen und sich beruflich qualifizieren möchten.

Ist eine Teilqualifizierung auch in Teilzeit möglich?

Ja, viele Teilqualifizierungen können in Teilzeit durchgeführt werden. Diese Möglichkeit ist besonders wichtig für Menschen mit Betreuungspflichten (Eltern, Pflegende), gesundheitlichen Einschränkungen oder anderen individuellen Lebensumständen. Teilzeitmodelle verlängern zwar oft die Gesamtdauer der Teilqualifikation, bieten aber eine hohe Flexibilität. Bildungsträger entwickeln dafür immer mehr passende Angebote. Auch im Betrieb lässt sich eine berufliche Teilqualifizierung in Teilzeit umsetzen: Mitarbeitende werden an bestimmten Tagen oder zu festgelegten Zeiten qualifiziert und sind daneben weiterhin im Einsatz. So profitieren Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen – eine gute Lösung zur Fachkräftesicherung im Rahmen der Nachqualifizierung.

Müssen alle Teilqualifikationen (TQ) in einer festen Reihenfolge direkt hintereinander durchlaufen werden?

Nein, Teilqualifikationen lassen sich flexibel gestalten. Sie müssen weder in einer festen Reihenfolge noch direkt hintereinander absolviert werden. Die Module können einzeln durchlaufen und zeitlich angepasst werden – je nach persönlichen Lebensumständen, Vorkenntnissen oder betrieblichen Bedarfen. So können z. B. Pausen zwischen den einzelnen Teilqualifikationen (TQ) eingelegt werden, etwa wenn Unternehmen die Qualifizierung an Produktionszyklen oder Auftragslagen anpassen möchten. Auch für Teilnehmende mit familiären Verpflichtungen oder gesundheitlichen Einschränkungen bietet dieses Modell große Vorteile. Durch die modulare Struktur der beruflichen Teilqualifizierung entsteht so ein individueller Weg, mit dem letztlich der Berufsabschluss nachgeholt werden kann – Schritt für Schritt und im eigenen Tempo.

Welche Arten von Teilqualifizierungen gibt es?

Teilqualifizierungen bestehen aus mehreren Modulen (z. B. TQ1 bis TQ6), die auf anerkannten Ausbildungsberufen basieren. Sie können in verschiedenen Formaten durchgeführt werden: klassisch in Präsenz, digital über TQdigital, kombiniert als TQhybrid oder mit zusätzlicher Unterstützung im Modell TQplus. Letzteres bietet zum Beispiel Sprachförderung, Sozialcoaching, Integrationsunterstützung oder Lernbegleitung – speziell für Teilnehmende mit besonderen Bedarfen. Es gibt außerdem zielgruppenspezifische Angebote, etwa für Frauen in Teilzeit, Migrant:innen, Geflüchtete oder Langzeitarbeitslose. Auch branchenspezifische Programme – etwa in der Metall- und Elektroindustrie oder in der Gastronomie – sind verfügbar. So lässt sich die berufliche Teilqualifizierung flexibel an individuelle Lebenslagen und berufliche Ziele anpassen.

Was ist eine Teilqualifizierung TQplus?

TQplus ist speziell für Menschen mit zusätzlichem Unterstützungsbedarf konzipiert, z. B. für Langzeitarbeitslose, Migrant:innen, Geflüchtete und Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Neben dem regulären Theorie- und Praxisunterricht umfasst TQplus ergänzende Lernangebote wie Sprachförderung, Lerntechniken, Wiederholungen zur Festigung des Wissens sowie Unterstützung bei Integration, Bewerbungen und der Berufswegplanung durch Integrationsbegleiter:innen. Vor dem Start findet ein persönliches Beratungsgespräch statt, um den Förderbedarf festzustellen. Die Theoriezeit verlängert sich durch die zusätzliche Förderung um ca. sechs Wochen und auch die betriebliche Phase kann bis zu zwei Wochen länger dauern. TQplus schafft damit einen geschützten und fördernden Rahmen für den Einstieg in die berufliche Qualifizierung.

Was ist eine Teilqualifizierung TQdigital?

TQdigital bietet eine vollständig digitale Teilqualifizierung im virtuellen Klassenzimmer. Der Unterricht findet live online statt, geleitet von erfahrenen Dozent:innen. Theorie und Praxis sind eng miteinander verknüpft: Nach digitalen Theorieeinheiten und fachpraktischem Unterricht folgt eine betriebliche Phase. Zusätzlich stehen Lernprozessbegleiter:innen vor Ort zur Verfügung, die die Teilnehmenden pädagogisch betreuen und als Schnittstelle zum Praxisbetrieb agieren. Gelernt wird in kleinen digitalen Einheiten, ergänzt durch Selbstlernphasen und Tests zur Lernerfolgskontrolle. Aktuell gibt es Angebote u. a. für die Berufe Fachinformatiker:in, Kaufmann/-frau im E-Commerce, Büromanagement, Verkäufer:in oder Lagerlogistik – in Vollzeit und Teilzeit, mit bundesweit einheitlichen Startterminen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Teilqualifizierung und einer Umschulung?

Eine Umschulung führt in der Regel in zwei Jahren zu einem vollständigen Berufsabschluss. Eine Teilqualifizierung (TQ) hingegen besteht aus einzelnen, in sich abgeschlossenen Modulen eines anerkannten Ausbildungsberufs. Sie ist kürzer, flexibler und ermöglicht einen schrittweisen Einstieg in einen Beruf. Besonders für Menschen über 25 Jahre ohne formalen oder verwertbaren Abschluss, mit Familienpflichten oder längerer Berufspause bietet die TQ eine praxisnahe und individuelle Qualifizierung. Jedes Modul schließt mit einer anerkannten Kompetenzfeststellung ab. So kann man sich nach und nach bis zum Berufsabschluss hocharbeiten – passgenau und zukunftsorientiert.

Wie profitieren Unternehmen von Teilqualifizierungen?

Teilqualifizierungen bieten Unternehmen eine gezielte Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Durch die Qualifizierung von an- und ungelernten Mitarbeitenden direkt im Betrieb können vorhandene Potenziale genutzt und berufliche Qualifikationen aufgebaut werden. Auch die Mitarbeiterbindung kann so gestärkt werden. Die Inhalte der einzelnen Teilqualifikationen (TQ) lassen sich flexibel an den betrieblichen Bedarf anpassen. Die einzelnen Module sind praxisnah aufgebaut, dadurch können die Teilnehmenden ihre erworbenen Kenntnisse sofort im Arbeitsalltag anwenden. Unternehmen stärken durch Teilqualifizierungen nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch die Mitarbeiterbindung und bieten Entwicklungsperspektiven – besonders für Beschäftigte ohne Berufsabschluss. Mit der Förderung über das Qualifizierungschancengesetz steht eine attraktive Förderkulisse für Unternehmen zur Verfügung.

Wie flexibel ist eine Teilqualifizierung?

Berufliche Teilqualifizierungen sind modular aufgebaut und können individuell gestaltet werden – ein großer Vorteil für Unternehmen und Teilnehmende. Betriebe können die Qualifizierung an ihre Abläufe anpassen, z. B. durch zeitlich versetzte Module, Pausen zwischen den einzelnen Teilqualifikationen (TQ) oder Teilzeitmodelle. Mitarbeitende können einen Teil des Tages lernen und parallel im Betrieb mitarbeiten. So lassen sich Beschäftigte qualifizieren, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen. Auch Teilnehmende profitieren: Wer familiäre Verpflichtungen hat, gesundheitlich eingeschränkt ist oder schrittweise berufliche Qualifikationen aufbauen möchte, findet in der beruflichen Teilqualifizierung eine flexible Lösung. Formate wie TQplus oder TQdigital bieten zusätzliche Unterstützung – etwa durch Sprachförderung oder Online-Lernen. Die Kombination aus Praxisnähe, individueller Begleitung und freier Zeiteinteilung macht Teilqualifizierungen auch in schwierigen Lebenssituationen möglich.

Ist eine Teilqualifizierung für Zugewanderte sinnvoll?

Teilqualifizierungen sind ideal für Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere Geflüchtete. Dabei ist es egal, ob sie schon Arbeitserfahrung haben oder nicht. Besonders hilfreich ist das Modell TQplus: Es kombiniert die fachliche Teilqualifikation mit individueller Betreuung, Sprachförderung und gezieltem berufsbezogenem Deutschunterricht. Die Kombination aus beruflicher Theorie, praktischer Arbeit im Betrieb und begleitendem Deutschlernen ist perfekt für den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Teilqualifizierungen ermöglichen damit eine praxisnahe (Nach)Qualifizierung und schaffen realistische Perspektiven.

Kann eine Teilqualifizierung flexibel starten?

Ja, Teilqualifizierungen (TQ) bieten flexible Einstiegsmöglichkeiten. Viele Bildungsträger – wie die Bildungswerke der Wirtschaft oder die Fachakademie der Wirtschaft – bieten deutschlandweit regelmäßige Starttermine an. Für Unternehmen, die mehrere Mitarbeitende qualifizieren möchten, sind auch individuelle Starttermine möglich. So lässt sich die TQ optimal an betriebliche Abläufe anpassen. Durch die modulare Struktur kann die Qualifizierung passgenau geplant werden – ob für Einzelpersonen oder ganze Gruppen. Ideal für Betriebe, die gezielt Fachkräfte entwickeln wollen, und für Teilnehmende, die zeitlich flexibel lernen möchten.

Welche Bedeutung haben Teilqualifizierungen in der Transformation?

In Zeiten digitaler und demografischer Transformation ermöglichen TQs flexibles Lernen und gezielte Qualifizierung entlang neuer Anforderungen. Sie unterstützen den Strukturwandel in Branchen mit Fachkräftemangel, erleichtern den Berufswechsel und helfen Menschen, sich schrittweise auf neue Berufsbilder vorzubereiten – angepasst an die Geschwindigkeit des Wandels. In der Transformation mit ihren vier großen Themen Demografischer Wandel, Digitalisierung, Deglobalisierung und Dekarbonisierung bieten Teilqualifizierungen eine flexible Möglichkeit, Menschen gezielt auf neue berufliche Anforderungen vorzubereiten oder dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Demografischer Wandel

Der demografische Wandel führt dazu, dass in Deutschland immer mehr ältere Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden, während weniger junge Arbeitskräfte nachrücken. Gleichzeitig fehlt es an ausreichend qualifiziertem Nachwuchs.

Teilqualifizierungen helfen hier doppelt:

  • Sie ermöglichen es, die Lücke durch den Wegfall zahlreicher Fachkräfte gezielt zu schließen und stellen der Wirtschaft zeitnah qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung.
  • Sie bieten Menschen ohne Berufsabschluss eine niedrigschwellige Möglichkeit, berufliche Qualifikationen nachzuholen.

Teilqualifizierungen sichern für Unternehmen Fachkräftepotenzial und helfen, altersbedingte Abgänge auszugleichen.

Digitalisierung

Die digitale Transformation verändert viele Berufsbilder grundlegend. Neue Technologien, Softwarekenntnisse und digitale Prozesse erfordern kontinuierliches Lernen.

Teilqualifizierungen

  • vermitteln gezielt neue digitale Kompetenzen in kleinen, gut planbaren Lerneinheiten
  • fördern die digitale Kompetenz, indem sie (z.B. mit TQdigital) Online-Lernformate nutzen
  • qualifizieren gezielt für Berufe mit digitalen Anforderungen wie z.B. Kaufmann/Kauffrau für E-Commerce oder Fachinformatiker:in

Deglobalisierung

Im Zuge internationaler Unsicherheiten und geopolitischer Veränderungen gewinnt die regionale Produktion und Versorgung wieder an Bedeutung.

Teilqualifizierungen

  • können schnell auf neue regionale Qualifikationsbedarfe angepasst werden
  • fördern die Qualifizierung von Menschen vor Ort

Unternehmen können schneller und standortnah neue Fachkräfte entwickeln, ohne lange Ausbildungswege abwarten zu müssen.

Dekarbonisierung

Auch der Wandel hin zur klimaneutralen Wirtschaft erfordert Anpassungen in zahlreichen Branchen, Berufsfeldern und Tätigkeiten. Teilqualifizierungen sind ein praxisnaher Weg, um genau diese Arbeitskräfte zu entwickeln – schnell, gezielt und angepasst an reale Anforderungen im Betrieb.

Teilqualifizierungen können

  • Beschäftigte weiterbilden, die mit neuen klimaschonenden Technologien arbeiten
  • Beschäftigte aus nicht mehr zukunftsfähigen Tätigkeitsfeldern für einen Branchenwechsel vorbereiten
  • gezielt den Fachkräftemangel in gefragten Berufen - wie z.B. Elektroniker (Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik) - bekämpfen

Teilqualifizierungen sichern damit nicht nur Beschäftigung, sondern auch Wettbewerbsfähigkeit im klimagerechten Strukturwandel.

Beratung zur Fachkräftesicherung mit Teilqualifizierung

Wir beantworten Ihnen gerne alle weiteren Fragen zur Umsetzung und zu Fördermöglichkeiten!